Wälsungenblut
von Thomas Mann
Die frühe Novelle von Thomas Mann, geschrieben 1905, durfte erst 1921 veröffentlicht werden. Dabei findet sich die Ironie nicht nur in der Beschreibung des Vaters - Herrn Aarenhold - in der Schilderung des Frühstücks, sondern auch in dem trotz aller Ironie doch liebevollen Umgang mit Siegmund.
Vielleicht spielt auch die Angst vor dem eigenen Künstlertum und seinem möglichen Scheitern eine Rolle, auch die Sehnsucht der Liebesvereinigung mit dem Ähnlichen - also der Schwester oder auch einem gleichgeschlechtlichen Partner ist in der Novelle recht deutlich beschrieben. Wie geschickt ist da die Oper von Wagner, die " Walküre" mit den Worten verwoben. Nicht nur die Zwillingsliebe wird schon gleich am Beginn eingeführt und findet am Ende der Novelle ihre Erfüllung, sondern auch das Anderssein, also das Jüdische, wird nicht ausgespart und findet schon in Anspielungen während des Frühstücks seinen Ausdruck.
Ebenso wird die Präsentation der Novelle " Wälsungenblut" die Musik von Richard Wagner aus der "Walküre" mit dem Text verwoben.
Wolfgang Bender und Blanche Kommerell haben diese Verwebung von Sprache und Musik seit 1993 erfolgreich miteinander auf die Bühne gebracht mit dem Roman " Malina" von Ingeborg Bachmann, aber auch mit Christa Wolfs Erzählungen "Kein Ort. Nirgends" und "Medea Stimmen" und der Novelle von Thomas Mann "Tristan". "Wälsungenblut" von Mann wurde für das Gastspiel ganz neu erarbeitet.
"Ich werde eben wieder jung, wenn es mit Wagner anfängt" Thomas Mann
Lesung
Blanche Kommerell
Violine
Wolfgang Bender
Im Rahmen der Festspiele Zürich
Leserechte beim S.Fischer Verlag, Frankfurt am Main